Arbeiten in Spanien – Die EU macht’s möglich

Das Förderprogramm LEONARDO DA VINCI bietet mit einer 3-wöchigen Vorbereitung einen Einstieg in spanisches Leben und Kultur. Angesprochen sind junge Arbeitnehmer und Arbeitslose. Ziel ist es die berufliche Kompetenz zu erhöhen, die Integration zu fördern und gegebenenfalls eine Anstellung bei einer spanischen Firma zu bekommen.

Kennst du das auch: Eine fundierte Ausbildung vom Gesellenbrief bis zum Diplom, aber ohne Arbeit?
Nach dem Gesellenbrief Zierpflanzenbau hatte ich noch ein Jahr in verschiedenen Sparten des Gartenbaus gearbeitet und dann mein Studium an der Uni Hannover mit dem Titel Diplom Landschaftsarchitektur und Umweltentwicklung abgeschlossen.
Nach zwei Jahren Arbeit in Köln, suchte ich neue Herausforderungen als Ingenieurin. Ich bewarb mich zunächst initiativ im Kölner Raum, was leider erfolglos blieb. Ich hörte eigentlich nur von Kündigungen im Baugewerbe.
Irgendwann begann ich über die Chancen im Ausland nachzudenken. Spanien hatte mich schon im Studium interessiert und ich hatte an einer botanischen Studienreise nach Teneriffa teilgenommen.

Da begann ich die MARKT + CHANCE ( kostenlose Wochenzeitung vom Arbeitsamt mit nationalen und internationalen Stellenangeboten) anders zu lesen, nämlich von hinten nach vorne, eigentlich las ich nur noch den hinteren, internationalen Teil.
Dabei stieß ich auf das Förderprogramm LEONARDO DA VINCI mit einem
Angebot für das Baugewerbe. Die ZAV (Zentralstelle für Arbeitsvermittlung mit Sitz in Bonn,
E-Mail: Bonn-ZAV.leonardo@arbeitsagentur.de) vermittelt diese Stellen, ebenso
Arbeit und Leben in Hamburg (Besenbinderhof 60, 20097 Hamburg, T.: 040-28401611). Das Programm LEONARDO DA VINCI bereitet sprachlich und kulturell auf den Auslandsaufenthalt vor.

Zu den Leistungen zählen:
 Fahrtkostenzuschuss für An- und
Abreise
 Sprachkurs im Gastland

 Unterkunft

Verpflegungszuschuss
 Lokale Transportkosten


Es gibt zwei Möglichkeiten der Teilnahme: Als Einzelperson (Free Mover) mit hohem persönlichem Engagement oder im Rahmen einer Gruppe, die vor Ort unterstützt wird und in Deutschland eine elfwöchige Vorbereitung abschließt. Teilnahmevoraussetzungen sind eine abgeschlossene
Berufsausbildung oder zweijährige Berufserfahrung und Sprachkenntnisse.
Außerdem muss man sich an den Reisekosten ins Gastland beteiligen, seinen persönlichen Bedarf finanzieren und die Reisekosten zur Info- und Auswahltagung tragen.
Als Free Moverin begann ich die ersten Spanischstunden zu nehmen und ich glaubte mit meiner anfänglichen Begeisterung der neuen sprachlichen Herausforderung gewachsen zu sein. Bei meinem Bewerbungsgespräch für LEONARDO DA VINCI wurde ich auf die Bedeutung eines mittleren Sprachniveaus hingewiesen, glaubte aber bis zu meiner Abreise in acht Wochen genügend Wissen zu haben um eine kleine spanische Unterhaltung führen zu können.

Heute würde ich das Hauptaugenmerk auf die gesprochene Sprache
legen und von Anfang an zweisprachige Konversationen führen. Die Lösung ist ein Intercambio Partner, also ein Muttersprachler, der genauso wie Du, Deine Sprache lernen will.
Es gibt die Möglichkeit im Internet solche Personen zu finden (www.spain-today.net , www.spanisch-live.de).

Im September 03 fuhr ich endlich nach Nordspanien, in die Nähe von San Sebastian. Im Ort Erenteria, im bergigen Baskenland, nahm ich drei Wochen mit einer deutschen Gruppe an der Vorbereitung teil. Am Vormittag fand ein Sprachkurs nach verschiedenen Leistungsgruppen statt, der von einer Muttersprachlerin gehalten wurde und vom Träger bezahlt wurde. Das Mittagessen wurde für uns vom einem spanischen Koch zubereitet und am Nachmittag fanden Vorträge zur Landeskunde (in spanisch + deutsch) statt, die zum Teil interessante Diskussionen auslösten.
Das Thema Baskenland und die damit zusammenhängende Sprachkultur und die politische Entwicklung war viel diskutiert. Aber auch Ereignisse wie das Prestigeunglück (Tankerunglück in der Biskaja, 2002) wurde von Fachleuten erörtert und man erhielt fundierte Hintergrundinformationen.
Neben den Vorträgen gab es auch eine Exkursion nach Guernica, einem kleinen Ort westlich von San Sebastian, der im spanischen Bürgerkrieg zu 70 % durch eine deutsches Flugkommando zerstört wurde, obwohl das angebliche Ziel nur eine Brücke war, die unversehrt blieb.
Neben dem Nachmittagsprogramm blieb genügend Zeit die Umgebung nach persönlichen Vorlieben zu erkunden und sich auch mit der
Flora zu beschäftigen, die in dieser Region durch ein warm gemäßigtes, ozeanisches Klima bestimmt wird. Das kulturelle Programm war für mich sehr informativ und ich begann eine Idee davon zu bekommen, was es heißt in einem fremden Land zu leben.

Die größte Spannung löst allerdings die Suche nach einem Arbeitsplatz/ einer Praktikantenstelle aus, inklusive erster Telefonate in Spanisch und Vorstellungsgespräche. Vor Ort wird man von Rainer Zorn, dem Leiter der tanGente -organisation (asociación intercultural, interkulturelle Einrichtung), unterstützt. Theoretisch kann man sich in ganz Spanien bewerben, dabei geht man natürlich ein Risiko ein, weil man ob der Größe des Landes nicht jeden Betrieb vorher besuchen kann, andererseits lernt man einen neuen Teil dieses facettenreichen Landes kennen.

Mein Weg führte mich nach Jávea an die Costa Blanca zur Baufirma Monte Puchol. Hier boomt die Baubranche, weil diese Gegend eine bevorzugte Touristenregion ist.
Die Berufe der Gärtnerin und der Landschaftsarchitektin sind noch ziemlich unbekannt. Aber langsam erwacht die Sensibilität dafür, dass man im mediterranen
Klima mindestens ein halbes Jahr im vom Fachmann qualitätsvoll gestalteten Freiraum verbringt. Das verleiht dem Thema Garten die Bedeutung von der wir in der grünen Branche träumen: Grüner Salon, Freiluftzimmer, unentbehrlicher Teil des Wohnbereiches, Grüne Lunge, kühlender Schatten etc.
In der Region Alicante/ Valencia gehört zu einem Garten auch immer ein Pool. Meistens sind die Grundstücke so klein, dass der Pool zum Zentrum des Gartens wird. Dieser Eindruck wird meist noch von einem steilen Gelände unterstützt, so dass sich die nutzbare Fläche um den Pool nochmals um ein Viertel reduziert. Der Umgang mit diesen Rand- und Restflächen stellt eine komplizierte aber interessante Herausforderung dar, die mit den Mitteln der mediterrane
Flora und ihrem breiten Formen- und Farbenspektrum zu lösen sind.

an sein Tagewerk und die Entspannung nach Feierabend hat eine viel größere Bedeutung als in Deutschland.
Diese Haltung spiegelt sich auch im Ausbildungswesen wider: Es gibt keine betriebliche Ausbildung, sondern Berufsfachschulen mit anschließendem betrieblichem Praktikum. Im Prinzip kann jeder alles ausprobieren. Der Gärtner der Baufirma Monte Puchol hatte jahrelang als Kellner gearbeitet und hatte sich sein Wissen durch Erfahrung ohne Ausbildung angeeignet. In jedem Fall fängt man mit einer abgeschlossenen
Berufsausbildung in Spanien auf einem hohen Niveau an soweit man die Sprache halbwegs beherrscht. Das allerdings kann ein entscheidender Faktor sein, denn der Spanier spricht spanisch, aber englisch meist nicht.

Ich habe ein halbes Jahr in Spanien verbracht und möchte diese Zeit nicht missen.
Im Rahmen des beruflichen Werdegangs und auch der persönlichen Entwicklung war dieser Aufenthalt eine Bereicherung. Noch wirkt die spanische Gelassenheit nach und spanisch lerne ich immer noch.
Worauf wartest Du also noch? Das nächste
Angebot ist im August 2004 und hier die Adresse:

ZAV Team für Nachwuchsförderung
EU- Programm LEONARDO DA VINCI
Villenombler Straße 76, 53 123 Bonn
Tel.: 0 228/713-2333, Fax: -270-1599
Kennziffer: EU-04-010


Daniela Kuptz
Landschaftsarchitektin

 


Diese Haltung spiegelt sich auch im Ausbildungswesen wider: Es gibt keine betriebliche Ausbildung, sondern Berufsfachschulen mit

Neben den fachlichen Neuigkeiten war für mich das Leben in einer anderen Kultur ein besonderer Eindruck. Der Spanier geht sehr gelassen sich auch mit der Flora zu beschäftigen, die in dieser Region durch ein warm gemäßigtes, ozeanisches Klima bestimmt wird. Das kulturelle Programm war für mich sehr informativ und ich begann eine Idee davon zu bekommen, was es heißt in einem fremden Land zu leben.

Die größte Spannung löst allerdings die Suche nach einem Arbeitsplatz/ einer Praktikantenstelle aus, inklusive erster Telefonate in Spanisch und Vorstellungsgespräche. Vor Ort wird man von Rainer Zorn, dem Leiter der tanGente -organisation (asociación intercultural, interkulturelle Einrichtung), unterstützt. Theoretisch kann man sich in ganz Spanien bewerben, dabei geht man natürlich ein Risiko ein, weil man ob der Größe des Landes nicht jeden Betrieb vorher besuchen kann, andererseits lernt man einen neuen Teil dieses facettenreichen Landes kennen.

Mein Weg führte mich nach Jávea an die Costa Blanca zur Baufirma Monte Puchol. Hier boomt die Baubranche, weil diese Gegend eine bevorzugte Touristenregion ist.
Die Berufe der Gärtnerin und der Landschaftsarchitektin sind noch ziemlich unbekannt. Aber langsam erwacht die Sensibilität dafür, dass man im mediterranen
Klima mindestens ein halbes Jahr im vom Fachmann qualitätsvoll gestalteten Freiraum verbringt. Das verleiht dem Thema Garten die Bedeutung von der wir in der grünen Branche träumen: Grüner Salon, Freiluftzimmer, unentbehrlicher Teil des Wohnbereiches, Grüne Lunge, kühlender Schatten etc.
In der Region Alicante/ Valencia gehört zu einem Garten auch immer ein Pool. Meistens sind die Grundstücke so klein, dass der Pool zum Zentrum des Gartens wird. Dieser Eindruck wird meist noch von einem steilen Gelände unterstützt, so dass sich die nutzbare Fläche um den Pool nochmals um ein Viertel reduziert. Der Umgang mit diesen Rand- und Restflächen stellt eine komplizierte aber interessante Herausforderung dar, die mit den Mitteln der mediterrane
Flora und ihrem breiten Formen- und Farbenspektrum zu lösen sind.

Neben den fachlichen Neuigkeiten war für mich das Leben in einer anderen Kultur ein besonderer Eindruck. Der Spanier geht sehr gelassen an sein Tagewerk und die Entspannung nach Feierabend hat eine viel größere Bedeutung als in Deutschland.
Diese Haltung spiegelt sich auch im Ausbildungswesen wider: Es gibt keine betriebliche Ausbildung, sondern Berufsfachschulen mit anschließendem betrieblichem Praktikum. Im Prinzip kann jeder alles ausprobieren. Der Gärtner der Baufirma Monte Puchol hatte jahrelang als Kellner gearbeitet und hatte sich sein Wissen durch Erfahrung ohne Ausbildung angeeignet. In jedem Fall fängt man mit einer abgeschlossenen
Berufsausbildung in Spanien auf einem hohen Niveau an soweit man die Sprache halbwegs beherrscht. Das allerdings kann ein entscheidender Faktor sein, denn der Spanier spricht spanisch, aber englisch meist nicht.

Ich habe ein halbes Jahr in Spanien verbracht und möchte diese Zeit nicht missen.
Im Rahmen des beruflichen Werdegangs und auch der persönlichen Entwicklung war dieser Aufenthalt eine Bereicherung. Noch wirkt die spanische Gelassenheit nach und spanisch lerne ich immer noch.
Worauf wartest Du also noch? Das nächste
Angebot ist im August 2004 und hier die Adresse:

ZAV Team für Nachwuchsförderung
EU- Programm LEONARDO DA VINCI
Villenombler Straße 76, 53 123 Bonn
Tel.: 0 228/713-2333, Fax: -270-1599
Kennziffer: EU-04-010


Daniela Kuptz
Landschaftsarchitektin